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Mobility

Norwegen Elektroautos: Warum 97 % der Neuwagen elektrisch fahren

24. Dez. 2025

Norwegen Elektroautos: Was der Vorreiter der Welt uns wirklich zeigt

Wer heute «Norwegen Elektroautos» googelt, findet eine Zahl, die alles sagt: 97,6 Prozent. So hoch lag der Anteil von Elektroautos an den Neuzulassungen im November 2025. Von 19.899 neu zugelassenen Pkw waren 19.427 rein elektrisch. Der Verbrenner ist dort längst zur Ausnahme geworden.

Kein anderes Land weltweit hat die Elektromobilität so konsequent umgesetzt. Schon über 30 Prozent aller 2,9 Millionen Fahrzeuge auf norwegischen Straßen fahren elektrisch. Elektroautos in Norwegen sind keine Nische mehr, sondern der neue Standard. Und das in einem Land, das für harte Winter, weite Distanzen und steile Gebirgspässe bekannt ist.

Doch was bedeutet das für Deutschland? Wer heute nach Norwegen schaut, blickt im Grunde auf das Europa von morgen. Die Elektromobilität funktioniert dort im Alltag, bei minus 20 Grad, auf langen Strecken. Schnellladestationen wie die von Electra bringen diese Erfahrung jetzt nach Deutschland.

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Die Zahlen, die alles verändern: Norwegens Elektrorevolution in Echtzeit

98 Prozent Elektroautos: der Verbrenner als Ausnahme

Die Statistiken des norwegischen Straßenverkehrsinformationsrats OFV sind eindeutig: Im September 2025 erreichte der Elektroanteil bei den Neuzulassungen 98,3 Prozent. Kein Ausreißer, denn über das gesamte Jahr 2025 liegt der Durchschnitt bei 95,5 Prozent.

An der Spitze des norwegischen E-Auto-Markts steht Tesla mit einem Anteil von 31,2 Prozent im November 2025. Model Y und Model 3 führen die Zulassungsstatistik an, dahinter folgen Volkswagen, Volvo und BMW mit einem überwiegend elektrischen Angebot. Chinesische Marken wie BYD und Xpeng haben zusammen mittlerweile über zehn Prozent Marktanteil erreicht.

Norwegen ist also kein Sonderfall, sondern schlicht ein Land mit einigen Jahren Vorsprung. Was dort heute Alltag ist, wird in absehbarer Zeit auch in Deutschland Realität sein.

30 Prozent des Bestands elektrisch: der stille Wandel

Der Umbruch beschränkt sich allerdings nicht auf den Neuwagenmarkt. Gut 900.000 der insgesamt 2,9 Millionen Pkw in Norwegen sind schon Elektroautos. Das entspricht über 30 Prozent des gesamten Fahrzeugbestands. In Deutschland liegt dieser Anteil derzeit bei unter drei Prozent.

Die Elektroautos werden die Benziner im Bestand bald überholen. Mit einem Vorsprung von nur noch 76.000 Fahrzeugen ist dieser Moment nicht mehr fern. Die Überholung der Dieselfahrzeuge dürfte innerhalb der nächsten drei bis vier Jahre folgen.

Eine Umfrage des norwegischen Automobilverbands NAF verdeutlicht die gesellschaftliche Dynamik: 66 Prozent der norwegischen Elektroautofahrer haben mindestens einen Bekannten, Kollegen oder ein Familienmitglied zum Kauf eines Elektroautos bewegt. Die persönliche Empfehlung erweist sich als einer der stärksten Treiber der Elektromobilität.

Wintertest bestanden: warum die Kälte kein Argument mehr ist

Was passiert wirklich bei minus 20 Grad?

Die Wintertauglichkeit von Elektroautos gehört zu den hartnäckigsten Vorbehalten unter Skeptikern. In Norwegen sieht das anders aus. Im nördlichsten Landkreis Finnmark, wo die Temperaturen regelmäßig unter minus 20 Grad fallen, liegt der Elektroanteil bei den Neuzulassungen genauso hoch wie im Rest des Landes.

Eine Auswertung des norwegischen Pannendienstes Viking aus Januar 2024 belegt: Elektroautos haben bei extremer Kälte seltener Startprobleme als Verbrenner. Die häufigsten Pannenursachen bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor sind versagende 12-Volt-Batterien und eingefrorener Diesel. Elektroautos hingegen funktionieren zuverlässig.

Der jährliche El Prix des NAF liefert konkrete Daten zur Winterreichweite. Bei der Ausgabe 2025 fuhr der Polestar 3 ganze 537 Kilometer und blieb nur 4 Prozent unter der WLTP-Angabe. Der Peugeot E-3008 schaffte 364 Kilometer, was einem Verlust von 29 Prozent entspricht. Die Unterschiede zwischen den Modellen sind groß, doch selbst im ungünstigsten Fall bleibt die Reichweite für den Alltag mehr als ausreichend.

Vorheizen und Wärmepumpe: die Technik macht den Unterschied

Norwegische Fahrer setzen auf technische Lösungen, die mittlerweile zum Standard gehören. Die Vorkonditionierung der Batterie ist bei Tesla, Hyundai, Kia, BMW, Mercedes und Volkswagen verfügbar. Dabei erwärmt das System die Batterie automatisch, sobald ein Ladepunkt als Ziel eingegeben wird. Im Winter kann der Zeitgewinn beim Laden bis zu 50 Prozent betragen.

Wärmepumpen verbessern die Winterreichweite um 20 bis 30 Prozent, indem sie die Abwärme der elektrischen Komponenten nutzen, um den Innenraum zu heizen. Bei vielen Herstellern gehört die Wärmepumpe inzwischen zur Serienausstattung oder ist als Option erhältlich. Wie das Zusammenspiel von Fahrzeug und Schnellladeinfrastruktur funktioniert, spielt dabei eine wichtige Rolle.

Das dichte Netz an Ladestationen in Norwegen kompensiert den winterbedingten Reichweitenverlust ohnehin. Wer alle 200 Kilometer nachladen kann, braucht sich keine Gedanken zu machen.

Laden ohne Stress: die norwegische Ladeerfahrung

Schnellladestationen überall, selbst in den Bergen

Norwegen verfügt über mehr als 24.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte. Davon sind knapp 8.000 Schnellladestationen mit Leistungen ab 50 kW. Das Ausbauziel für 2025 liegt bei 9.000 Schnellladern. Bei einer Bevölkerung von 5,5 Millionen Menschen entspricht das gut 436 Ladepunkten pro 100.000 Einwohner.

Die Infrastruktur reicht bis in die dünn besiedelten Regionen des Landes. Die Provinz Troms og Finnmark im Norden zählt gerade einmal 3,2 Einwohner pro Quadratkilometer und dennoch 550 öffentliche Ladepunkte. Staatliche Förderprogramme der Behörde Enova haben den Ausbau auch in wirtschaftlich weniger attraktiven Gebieten ermöglicht.

In der Hauptstadt Oslo stehen nach Angaben der Stadtverwaltung 1.000 Schnellladestationen, 2.500 konventionelle Ladestationen und 80.000 private Ladepunkte zur Verfügung. Beinahe jedes zweite Auto in Oslo fährt schon elektrisch. Die Infrastruktur ist auf dieses Volumen ausgelegt.

20 Minuten Pause, und weiter geht's

Die Ladeerfahrung in Norwegen ist unkompliziert. An Schnellladestationen lädt ein modernes Elektroauto in 20 bis 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent. Das ist genug Zeit für einen kurzen Kaffee. Die Verfügbarkeit der Ladestationen ist hoch.

Genau das will Electra nach Deutschland bringen: schnelle, zuverlässige und einfach zu bedienende Stationen an strategischen Standorten. Eine Ladeerfahrung wie in Norwegen.

Warum sich Elektrofahren in Norwegen rechnet

Strom für 3 bis 10 Cent: warum Laden so günstig ist

Der niedrige Strompreis ist einer der Hauptgründe für den Erfolg der norwegischen Elektromobilität. Je nach Region liegt der Preis zwischen 3 und 10 Cent pro Kilowattstunde. In Deutschland beträgt der Durchschnittspreis hingegen 32 bis 40 Cent pro Kilowattstunde.

92 Prozent des norwegischen Stroms stammen aus Wasserkraft. Das macht die Elektromobilität nicht nur günstig, sondern auch besonders klimafreundlich. Eine Fahrt von 100 Kilometern kostet in Norwegen etwa einen Euro. In Deutschland sind es mit Haushaltsstrom sechs bis sieben Euro, immer noch deutlich weniger als mit Benzin.

Norwegen und Deutschland im Vergleich

Kennzahl

Norwegen

Deutschland

E-Auto-Anteil Neuzulassungen 2025

95,5 %

ca. 19 %

E-Auto-Anteil Bestand

ca. 30 %

ca. 3 %

Strompreis pro kWh (Haushalt)

3 bis 10 Cent

32 bis 40 Cent

Kosten pro 100 km (Haushaltsstrom)

ca. 1 Euro

6 bis 7 Euro

Ladepunkte pro 100.000 Einwohner

ca. 436

ca. 130

Anteil erneuerbarer Strom

92 % (Wasserkraft)

ca. 55 %

Quellen: OFV, Bundesnetzagentur, Nord Pool, NOW GmbH (Stand: November/Dezember 2025)

Steuervorteile: das norwegische Modell

Norwegen hat ein umfassendes Anreizsystem für Elektroautos etabliert. Elektrofahrzeuge sind von der Mehrwertsteuer in Höhe von 25 Prozent befreit, was sie deutlich günstiger macht als Verbrenner. Dazu kommen reduzierte Mautgebühren, 50 Prozent Rabatt auf Fähren und günstigere Parkgebühren.

Das wirkt: Ein Elektroauto ist in Norwegen für viele Käufer schon günstiger als ein vergleichbarer Verbrenner. Die hohen Steuern auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor (durchschnittlich 9.340 Euro Zulassungssteuer) verstärken diesen Effekt noch.

Und in Deutschland? Das TCO-Argument

Auch ohne die norwegischen Anreize wird die Elektromobilität in Deutschland zunehmend wirtschaftlich attraktiv. Die Gesamtbetriebskosten (Total Cost of Ownership) sprechen immer deutlicher für das Elektroauto.

Der Energiekostenvergleich ist klar: Ein Elektroauto verbraucht durchschnittlich 17 kWh auf 100 Kilometer. Bei Haushaltsstrom (32 Cent/kWh) ergeben sich Kosten von etwa 5,50 Euro. Ein Benziner mit 7 Litern Verbrauch kostet bei 1,80 Euro pro Liter hingegen 12,60 Euro.

Auch die Wartung kostet weniger. Ein Elektroauto hat etwa 20 bewegliche Teile im Antriebsstrang, ein Verbrenner gut 2.000. Ölwechsel, Zündkerzen, Auspuffanlage und Kupplung entfallen komplett. Die jährlichen Wartungskosten liegen bei 200 bis 400 Euro statt 800 bis 1.200 Euro. Mit den Ladetarifen von Electra (ab 0,39 Euro pro kWh mit Abonnement oder 0,49 Euro pro kWh ohne Abonnement) lassen sich die Ladekosten zusätzlich optimieren.

Was Deutschland von Norwegen lernen kann

Was lehrt uns Norwegen? Die Ladeinfrastruktur ist der Schlüssel. Ohne ein dichtes Netz an Schnellladestationen wäre die Elektromobilität nicht so weit gekommen. Finanzielle Anreize allein hätten nicht gereicht.

Deutschland hat in diesem Bereich noch Nachholbedarf. Die Anzahl der Ladepunkte pro Einwohner liegt deutlich unter dem norwegischen Niveau. Besonders im ländlichen Raum fehlt es an Infrastruktur. Der Ausbau beschleunigt sich zwar, doch der Abstand bleibt groß.

Electra ist Teil dieser Entwicklung. Das Netz an Schnellladestationen wächst kontinuierlich. Das Ziel: eine Ladeerfahrung, die so selbstverständlich ist wie in Norwegen. Schnell, zuverlässig, verfügbar.

Die nächste Generation von Elektroautos bringt Reichweiten von 500 bis 700 Kilometern und Ladezeiten von unter 20 Minuten. Diese Fahrzeuge verdienen eine Infrastruktur auf Augenhöhe. Norwegen zeigt, dass es funktioniert. Europa wird folgen.

Fazit: Norwegen ist nicht die Ausnahme, es ist die Zukunft

97,6 Prozent Elektroautos bei den Neuzulassungen, 30 Prozent im Bestand, zuverlässiger Betrieb bei minus 20 Grad: Die norwegischen Zahlen sind keine Anomalie, sondern der Beweis, dass die Elektromobilität massentauglich ist.

Der Verbrenner ist dort zur Ausnahme geworden, und die Frage lautet nicht mehr, ob die Elektromobilität kommt, sondern wie schnell. Norwegen hat den Weg vorgezeichnet. Deutschland folgt. Mit einer wachsenden Ladeinfrastruktur wird der Umstieg für immer mehr Fahrer zur naheliegenden Entscheidung.

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Katharina – Expertin für Mobilität bei Electra

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